Darmkrebsvorsorge
Die Darmkrebsvorsorge ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Früherkennung und Vermeidung von Darmkrebs. In Deutschland ist sie Teil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms – besonders für Menschen ab 50 Jahren.
🧾 Warum ist Darmkrebsvorsorge wichtig?
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Darmkrebs entwickelt sich oft langsam über viele Jahre aus Darmpolypen.
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Diese Polypen lassen sich bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) frühzeitig erkennen und entfernen – noch bevor sie bösartig werden.
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Wird Darmkrebs früh erkannt, bestehen sehr gute Heilungschancen.
🧑⚕️ Empfohlene Untersuchungen
🔹 Ab 50 Jahren: zwei Möglichkeiten
1. Stuhltest (iFOBT – immunologischer Test auf Blut im Stuhl)
jährlich zwischen 50–54 Jahren
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alle 2 Jahre ab 55, wenn keine Koloskopie gemacht wurde
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einfach zu Hause durchführbar
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bei positivem Test: Koloskopie empfohlen
2. Darmspiegelung (Koloskopie)
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ab 50 Jahren (Männer), ab 55 Jahren (Frauen)
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alle 10 Jahre (wenn unauffällig)
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gründlichste Methode
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Polypen können direkt entfernt werden
💡 Männer haben ein höheres Darmkrebsrisiko, daher beginnt das Angebot zur Koloskopie schon ab 50!
📋 Individuelle Risikofaktoren (dann ggf. früher!)
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Darmkrebsfälle in der Familie (v. a. bei Eltern oder Geschwistern)
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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Colitis ulcerosa)
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Genetische Syndrome (z. B. Lynch-Syndrom)
In solchen Fällen ist eine frühere und häufigere Vorsorge notwendig – bitte mit Hausarzt oder Gastroenterologe besprechen.
💵 Kostenübernahme
Alle genannten Untersuchungen werden – im Rahmen der Altersvorgaben – von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
📣 Tipp
Die Einladung zur Darmkrebsvorsorge erfolgt in Deutschland schriftlich per Brief (ab dem 50. Geburtstag). Die Untersuchung kann gleichwohl auch ohne Einladung jederzeit beim Gastroenterologen vereinbart werden.
Prostatakrebsvorsorg
Die Prostatakrebsvorsorge ist ein wichtiger Bestandteil der Männergesundheit, besonders ab dem mittleren Lebensalter. Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland – früh erkannt, aber gut behandelbar.
👨⚕️ Was umfasst die gesetzliche Vorsorgeuntersuchung?
🔹 Für Männer
ab 45 Jahren (gesetzlich empfohlen):
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Anamnese (Befragung zu Beschwerden, z. B. Wasserlassen)
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Tastuntersuchung der Prostata über den Enddarm (rektale Untersuchung)
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Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane
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Abtasten der Lymphknoten in der Leiste
➡️ Diese Basisvorsorge wird einmal jährlich von der Krankenkasse übernommen.
🔬 PSA-Test (Blutuntersuchung) – gesamt PSA u./o. freies PSA
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Kein Bestandteil der gesetzlichen Früherkennung.
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Kann helfen, Prostatakrebs früher zu entdecken:
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höhere Genauigkeit mittels der zusätzlichen Bestimmung des freien PSA-Wertes, allerdings auch erhöht bei Prostataentzündungen und regelmäßigen Dammreizungen, wie sie z.b. bei Fahrradfahren auftreten können.
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➡️ PSA-Test ist auf Wunsch als IGeL-Leistung (ca. 20–50 €) möglich.
🧬 Wer braucht eine erweiterte Vorsorge
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Familiäre Vorbelastung (z. B. Vater oder Bruder mit Prostatakrebs)
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Bei Beschwerden wie:
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Häufiges oder erschwertes Wasserlassen
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Schmerzen im Becken oder Rücken
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Blut im Urin oder Sperma
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➡️ In solchen Fällen kann auch ein früherer Start oder eine erweiterte Diagnostik (z. B. PSA, Ultraschall) sinnvoll sein.
🩺 Wie läuft die Tastuntersuchung ab?
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Kurz, schmerzlos, aber unangenehm für manche Männer.
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Der Arzt führt einen behandschuhten Finger in den Enddarm ein und tastet die Prostata auf:
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Vergrößerung
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Verhärtungen
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Knoten
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